Regenerative Strom- und Wärmeerzeugung
aus Biomasse Holz
Seit 2010 versorgen wir, die Bürger Energie Genossenschaft St. Peter eG, die Gemeinde
St. Peter mit Fernwärme und erzeugen regenerativen Strom aus der regional verfügbaren Biomasse Holz. Derzeit (2024) sind ca. 90% der Häuser im Ort an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Die Fakten:
Wärmebedarf per anno:12.000 MWh – 9.500 MWh erzeugt durch Holz
Hackschnitzelverbrauch per anno: 9.500 m3
Nawaro-Holzpelletsverbrauch per anno: 950 Tonnen
Energieanteil aus Hackschnitzel und Pellets > 97 %
Stromerzeugung per anno 1.500.000 kWh
Umweltbilanz:
1.100.000 Liter Heizöl werden durch nachwachsende Biomasse ersetzt
3.500 Tonnen weniger CO2-Ausstoß per anno
Die Biomasse Heizsysteme:
- 2 Holzhackschnitzel-Biomasse-Kessel mit 1000kW und 1600 kW
- 1 Holzpellet-BHKW mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
180 – 190 kW elektrisch
280 kW thermisch - Zwei Feinstaub-Elektrofilter
- 2 Pufferspeicher á 25.000 Liter
- 2 Notfall- u. Spitzenlastkessel (Öl) mit 1.750 kW und 1 x 920 kW
Das Fernwärmenetz
- Netzlänge = 14,250 km (Haupttrasse: 6.615 m; Hausanschlüsse: 7.635 m)
- 318 versorgte Gebäude
Biomasse Holz
Nachhaltige Wärme
Die Fernwärmeversorgung der Bürger Energie St. Peter basiert auf dem Brennstoff Holz, aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Der Einsatz von regionalem Holz ist klima- und ressourcenschonend und wächst mit Hilfe des Sonnenlichtes ständig in großer Menge nach. Holz speichert während des Wachstums den Kohlenstoff aus dem CO2 der Atmosphäre. Wird Holz verbrannt, wird nur diejenige Menge an CO2 (klimaschädliches Kohlendioxid) freigesetzt, die während des Wachstums gebunden wurde. Der Kreislauf ist geschlossen. Verrottet das Holz im Wald, wird die gleiche Menge an CO2 freigesetzt wie bei der Verbrennung.
Regenerative Energie aus dem Wald oder aus Reststoffen der Holzverarbeitung leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Der Ersatz von fossilen Energien durch Holz spart in Deutschland jährlich in einer Größenordnung von rund 32 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (2020) ein.
Die Holzhackschnitzel für das Biomasse-Heizkraftwerk der Bürger Energie St. Peter eG werden durch Waldschutz (Reduktion des Brutraums für Borkenkäfer) aus Baumkronen oder nicht anderweitig stofflich verwertbaren Holzsortimenten produziert.
2/3 der benötigten Hackschnitzelmenge kann aus der Gemarkung St. Peter gewonnen werden, 1/3 aus benachbarten Gemeindewäldern.
Viele Argumente sprechen für die Gewinnung von Energie aus Holz:
- Holz ist ein regenerativer Energieträger und bei nachhaltiger Wirtschaftsweise nahezu unendlich verfügbar.
- Holz verbrennt emissionsarm, ist praktisch schwefelfrei und kann eine ausgeglichene
Kohlendioxid (CO2)-Bilanz vorweisen. - Holz ist regional verfügbar, verringert und verkürzt die Transport-Wege.
- Die Nutzung von Holz reduziert die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und verlagert die
Wertschöpfung in die Region.
Eine Studie der Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft erläutert ausführlich den Einsatz und die klimatischen Auswirkungen der Biomasse Holz.
Fakten Brennholz Feinstaub CO2
Mit dem Wald gegen die Klimakrise (Video)
Bausteine der Biomasse Wärme- und Stromproduktion
1 x Holzpellet-BHKW und 2 x Holzhackschnitzel Biomassekessel
Holzpellet-Vergaser-Blockheizkraftwerk
Kraft-Wärme-Kopplung mit Holzpellet-BHKW
Zur Grundlastabdeckung ist ein Holzpellet-Blockheizkraftwerk über 8000 Stunden jährlich im Einsatz und produziert 2.100 MWh Wärme sowie 1.500 MWh Strom.
Ca. 950 Tonnen Holzpellet der Qualitätsstufe Nawaro-EN 1 Plus aus der Region werden dafür benötigt.
Das Holzpellet-BHKW der Firma Burkardt GmbH aus Mühlhausen bei Nürnberg erzeugt durch eine Wirbelstromvergasung aus den Holzpellets ein Schwachgas, welches in einem Verbrennungsmotor zu Strom und Wärme umgewandelt wird.
Burkhardt Holzvergaser, technische Daten:
- elektrische Leistung 180-190 kW
- thermische Leistung 280 kW
- Pelletverbrauch ca. 110 kg/h
- Zündölverbrauch ca. 4 l/h
- Anlagenwirkungsgrad netto el. >>30%
- Gesamtwirkungsgrad ca. 77%
- Reststoff Asche/Koks 2 kg/h
- Eigenstromverbrauch ca. 6 kW
Holzhackschnitzel-Biomassekessel
Zur Versorgung in den heizintensiven Monaten November bis April kommen
2 Hackschnitzelkessel zum Einsatz.
- 1.600 kW thermische Leistung – Hackschnitzelkessel der Fa. Kohlbach
- 1.000 kW thermische Leistung – Hackschnitzelkessel der Fa. AGRO
Gesamt- Thermischer Leistung pro Jahr: ca. 8.000 MWh Wärme.
Die Hackschnitzelmenge beträgt 9.500 m3, die durch die örtlichen Landwirte und von Lieferanten aus der Region bereitgestellt werden.
2/3 der benötigten Menge kann aus Waldrestholz der Gemarkung St. Peter gewonnen werden.
Die durch den Rost fallende Asche wird über eine Fördereinrichtung aus dem Brennraum entfernt und in einen abgeschlossenen Aschebehälter geleitet.
Der Aschegehalt liegt unter 5% des eingesetzten Brenngutes und wird zur Düngung von Wäldern aufbereitet.
Pufferspeicher
Zwei Pufferspeicher mit insgesamt 50.000 Liter Fassungsvermögen speichern das auf
90°-100°C erhitzte Wasser und gleichen tageszeitlichen Spitzen-Wärmebedarf aus.
Elektrofilter
Zwei leistungsstarker Elektrofilter sorgt dafür, dass aus dem 30 m hohen Schornstein
Schad- und Schwebstofffreie Abluft an die Umwelt abgegeben wird.
Öl-Spitzenlast- / Notfallkessel
Zur Notfallabsicherung dienen 2 Öl-Heizkessel mit 920 kW und 1.750 kW Leistung.
Der Einsatz des fossilen Brennstoffes Öl liegt unter 1% per anno.